Veränderung – aber wie?
Was hindert uns so oft daran, unsere guten Vorsätze und Absichten in die Tat umzusetzen?
Wie kommt es, dass wir trotz unendlicher Möglichkeiten immer wieder in ähnliche Situationen geraten?
Warum gelingt es uns trotz immenser Willensanstrengung nicht, aus alten Mustern und Gewohnheiten auszubrechen?
Verantwortlich dafür ist unser Unterbewusstsein.
Wir alle tragen einschränkende und selbstsabotierende Glaubenssätze und Programme in uns, die uns meist gar nicht bewusst sind. Sie steuern im Verborgenen unser Denken und Handeln und hindern uns oft daran, so zu leben, wie wir es uns wünschen.
Der Wunsch nach Veränderung entspringt unserem Bewusstsein.
Neurowissenschaftlichen Studien zufolge macht das Bewusstsein, also unser freier Wille, jedoch nur fünf Prozent unseres Lebens aus. 95 Prozent unserer Entscheidungen, Handlungen, Emotionen und Verhaltensweisen liegen jenseits unseres bewussten Denkens, im Unterbewusstsein.
Deshalb ist es so mühsam, unsere Ziele allein mit dem Willen zu erreichen. Denn sobald die Konzentration darauf nachlässt, übernimmt das Unterbewusstsein. Es spult alte, einschränkende Programme ab, die uns wieder von unserem Ziel entfernen.
Wie entstehen Glaubenssätze?
Glaubenssätze und Überzeugungen entstehen aus unseren Gedanken. Oft sind es Gedanken, die wir von anderen übernommen haben oder Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen.
Aber natürlich wird nicht jeder Gedanke zu einem Glaubenssatz. Dazu braucht es vier Faktoren: Vertrauen, Emotionen, Wiederholung und Bestätigung.
In den ersten sechs Lebensjahren nehmen wir alles auf. Wir haben noch keinen Filter, der uns vor negativen Einflüssen schützt. Voller Vertrauen glauben wir alles, was uns unsere Eltern und andere Autoritätspersonen erzählen und hinterfragen nichts.
Aber auch wir selbst erzählen uns Geschichten über uns: „Das schaffe ich nie“, „Ich bin nicht gut genug“, „Ich bin zu …“. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Je stärker uns die Sätze emotional berühren, desto schneller und tiefer verankern sie sich in unserem Unterbewusstsein.
Vieles hören wir immer wieder: „Du bist so ungeschickt!“ Die ständige Wiederholung führt dazu, dass wir glauben, es müsse stimmen.
Schließlich braucht es nur noch eine kleine Bestätigung von außen, wie ein zerbrochenes Glas, und schon ist der Glaubenssatz verankert.
Auch einschneidende Erlebnisse und traumatische Erfahrungen führen oft zu hinderlichen Glaubenssätzen, die sich im Unterbewusstsein festsetzen. „Wenn ich mich verstecke, werde ich nicht geschlagen“. Dieser Satz war als Kind wahrscheinlich ein wirksamer Schutz. Heute ist er hinderlich.
Wie kannst du ihn ändern?
Erkenne als erstes den Glaubenssatz an, der dir heute nicht mehr dient. Irgendwann einmal war er dir wichtig. Vielleicht um dazuzugehören oder um etwas nicht tun zu müssen. Vielleicht hat er dir das Leben gerettet. Finde heraus, was es war.
Entzieh ihm das Vertrauen. Frage dich: „Ist das die Wahrheit?“
Wem hast du diesen Gedanken abgenommen? Konnte er oder sie es wirklich so genau wissen?
Spüre in dich hinein, wenn du dir diesen Glaubenssatz erzählst. Fühlst du dich schwerer oder leichter? Wenn du dich schwerer fühlst, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass er nicht mehr zu dir passt.
Mache dir diesen alten Glaubenssatz bewusst, damit er nicht mehr unbewusst aus dir herausrutschen kann. Jedes Mal, wenn du ihn dann wahrnimmst, reagiere mit: „Interessant, was ich jetzt schon wieder denke“. Damit nimmst du ihm die Macht.
Jetzt ist es an der Zeit, dir einen neuen Glaubenssatz zu schaffen. Was willst du stattdessen? Formuliere diesen Satz in der Gegenwart, so kurz und prägnant wie möglich und so, dass er dich emotional berührt.
Achte darauf, dass du diesen Satz so oft wie möglich vor Augen hast. Klebe Zettel an den Spiegel, notiere ihn in deinem Handy oder was dir sonst noch einfällt.
Wichtig ist auch, dass du dich jedes Mal, wenn du ihn liest, daran erinnerst, wie du dich fühlen möchtest, wenn dieser Glaubenssatz zu deiner Realität geworden ist.
Du kannst ihn auch in dein Unterbewusstsein hineintanzen oder hineinsingen. Probiere es einfach aus und habe Spaß dabei.